Winterzeit - Orangenzeit. Gerade zu Weihnachten gehört dieser typische Geruch wie Plätzchen oder der Weihnachtsbaum, aber auch im restlichen Winter finden die Früchte durchaus ihren Nutzen. Glückliche Exemplare werden schnell gegessen, solange sie noch frisch und saftig sind. Andere liegen erst ein paar Tage bevor sie endlich ihrer Bestimmung folgen können. Und andere werden schlichtweg vergessen, sind verschollen oder werden aus sonstigen Gründen nicht gegessen. Irgendwann verwandeln sich diese dann in kleine, weiß-grüne, pelzige Kugeln und man fragt sich nach dem wieso. Dabei muss man das Ganze nur einmal aus der Perspektive einer solchen Orange betrachten:
Der natürliche Lebensraum dieser Früchte findet sich hauptsächlich im warmen Brasilien und den USA. Ausgerechnet im kalten europäischen Winter müssen diese dann ihre lange Reise antreten und mit den Temperaturunterschieden klar kommen. Einige Tage rumliegen mag noch ohne Probleme funktionieren, aber ab einer bestimmten Zeit setzt sich ein natürlicher Schutzmechanismus in Gang. Den nahen Kältetod vor Augen entwickeln diese dann einen warmen, gemütlichen Pelzmantel in dem es sich leicht bis zum kommenden Sommer wieder aushalten lässt.
Warum werden also diese armen, hilflosen Früchte dann einfach entsorgt? Warum zieht man ihnen nicht einfach den störenden Wintermantel wieder aus, wenn man sie doch noch essen will? Eine Ente isst man ja auch nicht "ganz", sondern ohne den Federn. Werden die Orangen also diskriminiert, weil sie keine Mandarinen sind?
Untersuchungen zufolge sind die orangenen Früchte außerdem nicht in der Lage im Sommer ihren Wintermantel wieder selber auszuziehen, sondern bedürfen der Hilfe des Menschen.
Wer also zu Hause noch einige dieser hilflosen Exemplare findet, sollte sein weiteres Vorgehen noch einmal überdenken. Befreit die Orangen!
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