Mittwoch, 17. Juni 2009

Helden

Die Fußballweltmeister von Bern? Ganz klar! Siegfried? Auf jeden Fall! Robin Hood? Unbedingt! Richard Löwenherz? Johanna von Orleans? Sicher! Elvis? Boris Becker?
Man muss schon große Taten vollbringen um zum Helden zu werden. Jeder träumt davon, eines Tages in der Reihe der Großen genannt zu werden, auch wenn es so mancher mit faulen Tricks versucht: Sei es durch das Einheiraten in die Familie eines Helden (Leicht zu erkennen am Nachnamen Held, wahlweise auch Heldt geschrieben!), oder aber wenn selbst das nicht klappt durch das Gründen einer eigenen Band (Stichwort: "Wir sind Helden") oder ähnliche Gruppierungen.
Doch eigentlich steckt in jedem von uns ein Held. Wenn auch nur nachts und in den eigenen Träumen. Oder wer kennt das nicht: Kurz nach dem Einschlafen befindet man sich geistig im Paradies, liegt gemütlich mit einem kühlen Getränk am Strand, beobachtet das Meer und erfreut sich am wolkenlosen Himmel. Doch mit einem Male ist es damit vorbei, ein rießiges, gefährliches Monster steigt aus dem Meer und richtet große Verwüstung an. Schnell versucht man zu fliehen, das Monster dicht auf den Fersen. Immer näher und näher kommt es, doch letztendlich schafft man es gerade noch so das Untier abzuschütteln. Unbeirrt zerstört und verwüstet das Monster weiter, ohne Gnade, und ohne auch nur jegliche Chance zum Entkommen zu lassen. Nach einer kurzen Beratungs- und Erholungsphase mit anderen, die ebenfalls der Verwüstung entkommen konnten, fasst man schließlich einen mutigen Plan: Dem Kampf stellen und das Monster besiegen. Mit allen Mitteln und vereinten Kräften versucht man eine Schwachstelle zu finden, doch die Lage scheint aussichtslos. Einer nach dem anderen aus dem Team bleibt verletzt zurück, bis man nur noch ganz alleine im Duell Auge in Auge auf sich allein gestellt ist. Plötzlich ist sie da, die finale Idee, die Schwachstelle, die Möglichkeit allem ein Ende zu setzen. Mit letzten Kräften versucht man diese auszunutzen, doch es macht keinen Sinn, das Monster scheint zu stark.
Genau in solchen Momenten werden Helden geboren. Zurückgedrängt in eine ausweglose Situation, der Sieg des bösen greifbar nahe tauchen sie auf und verändern alles. So auch hier, das Monster setzt an zum finalen Todesstoß, ein letzter Adrenalinstoß bevor alles vorbei ist denkt man - doch dann passiert es: Der Wecker klingelt!
Gerade im richtigen Moment, das Böse wird dadurch zurückgedrängt, besiegt und verschwindet langsam, das echte Leben kehrt zurück. Ein wahrer Held.
Dass man nicht selber den finalen Schlag gegen das Böse setzen konnte ist in diesem Moment zweitrangig - man kann sich zumeist eh nicht mehr an den Traum erinnern. Doch das weiß man nicht, und solange keiner das Gegenteil beweisen kann ist man ein Gewinner. So wird dann doch letztendlich jeder zu einem Helden.

Donnerstag, 11. Juni 2009

Alles Uni oder was?

Deutsche Sprache, schwere Sprache. Sagt man zumindest. Und genau betrachtet ist das noch untertrieben. Viele Wörter haben mehrere Bedeutungen, an die man auf den ersten Blick gar nicht erkennt. Oder wer würde nicht bei dem Wort "Uni" denken, dass es um eine Universität geht? Was aber wenn man "Uni" plötzlich auf der Speisekarte beim Japaner findet? Diese Uni würde einen im besten Falle satt machen, ein Studium kann man aber von dem servierten Seeigel nicht erwarten.
Oder was wenn jemand sagt: "Ich geh jetzt zur Uni"? Kann man dann ausschließen, dass dabei eine Vorlesung besucht wird, und nicht die Fruchtbarkeitsgöttin der Ethrusker? Da diese ja wohl im Laufe der Jahre auch schon das zeitliche gesegnet hat (auch Götter sind nicht unsterblich!), bliebe damit die Frage ob man damit letztendlich den Besuch in einer Art Kirche meint oder sogar eines anderen Etablissements meint, um dort der Fruchtbarkeitsgöttin auf seine ganz eigene Art und Weise zu huldigen.
Doch wie kommt der Begriff Uni in die Universität?
Zerlegt man den Begriff, kommt man schnell auf eine naheliegende Herleitung. Es handelt sich dabei um geheime Auszeichnungen aus dem Tagebuch der Göttin über das zukünftige Bildungssystem in der Antike, geschrieben in Versform. Durch mündliche Überlieferung entstand so der Begriff "Uni-Vers" für den Eintrag, welcher letztendlich um der deutschen Sprache gerecht zu werden in den letzten Jahrhunderten um die Nachsilbe "-ität" erweitert wurde und seitdem als Bezeichnung für die Hochschulen dient.
Doch es gibt noch weitere Begriffe, bei denen die Fruchtbarkeitsgöttin ihre Finger im Spiel hatte. Anscheinend war diese einige Zeit später mit ihrem Job auf der Erde nicht ausgelastet genug und wollte expandieren. Dazu gründete ihr Götter-Ehemann Tinia für sie das Universum; Mittelpunkt davon wurde dabei der Landkreis Uckermark im heutigen Brandenburg. Aus dank errichtete die Göttin dort eine Kultstätte, an der sie wiederum in Versform mit einem Loblied ihrem Ehemann dankte. Aus Einfachheitsgründen (die Menschen waren vor einigen Tausend Jahren noch etwas einfacher gestrickt) setzte man daher für den Begriff des Universums einfach wieder bekannte Wörter zusammen (Uni + Vers). Um jedoch Probleme mit den geheimen Tagebucheinträgen zu vermeiden wurde kurzerhand noch das Autokennzeichen der Uckermark (UM) hinten angefügt, und schon war der Begriff des Universums in der deutschen Sprache geboren.
Kurz nach dem Tod der Fruchtbarkeitsgöttin, die unter der Bevölkerung wie ein moderner Popstar gefeiert worden war, fand eine ihrer zahlreichen Töchter die alten Tagebücher und beschloss diese der Welt nicht vorenthalten zu wollen. Kurzerhand beschloss sie, die Einträge an eine große, bebilderte, deutsche Tageszeitung exklusiv zu verkaufen. Da ihre "Fans" so schließlich herausfanden, dass sie weit mehr als nur die in ihrem Kompetenzbereich liegenden Aufgaben der letzten Jahre gemeistert hatte, also universell überall mitgewirkt hatte, wollte man ihr einen letzten, würdigen Begriff widmen.
Dabei entschied man sich nach langen Diskussionen in einer vielköpfigen Begriffsfindungskomission zu einem kleinen Wortspiel. Zum einen wollte man der Tochter danken, dass sie durch den Verkauf des Materials der Menschheit einen großen Dienst erwiesen hatte. Um dem Popstarkult um die Göttin gerecht zu werden, entschloss man sich daher das englische Wort für verkaufen "to sell" zu nehmen, um damit den Geist der Zeit bestmöglich widerzuspiegeln. Zum anderen wollte man an die großen Leistungen der Vordenkerin erinnern und wählte als Wortstamm erneut den Uni-Vers.
So wurde die ethruskische Fruchtbarkeitsgöttin schließlich zur lebenden Legende, als man extra für sie ein Wort für ihre unbeeinflussbare Vielseitigkeit schaffte und es nach ihr mit dem Namen "universell" benannte.

So mancher einer mag nach den oben genannten Ausführungen an der Wahrheit der Aussagen zweifeln, doch auch für diesen Fall hat die Göttin noch zu Lebzeiten vorgesorgt. Durch den versteckten Hinweis im Monatsnamen Juni kann man die Frage "Sind die oben genannten Begriffsentstehungen korrekt?" eindeutig mit Ja beantworten. Das J steht dabei als Abkürzung für "Ja", das nachfolgende Uni dient quasi als Unterschrift für die Echtheit. Logisch, oder?