Donnerstag, 12. Februar 2009

Revierverhalten

Vögel singen um ihr Revier zu markieren. Katzen markieren mit ihrem Geruch. Hunde pinkeln um ihren persönlichen Bereich abzustecken. Und der Mensch? Von allem ein bisschen.
In Zeiten der doch bei den meisten Menschen fortgeschrittenen Evolution ist das klassische Revierverhalten gar nicht mehr nötig. In seinem Ordnungswahn hat der Mensch sich die Möglichkeiten gegeben, mit ein bisschen Geld überall auf der Welt sein persönliches Revier zu kaufen - ohne dass es in irgendeiner Form im klassischen Sinne markiert werden müsste. Dennoch wird es umzäunt und gehegt und gepflegt, schließlich will man das schönste Revier der Umgebung haben. Zu Paarungszeiten wurden dann die weiblichen Artgenossen im Revier geduldet - und diese suchten sich natürlich wiederum das attraktivste Revier heraus. Diese Regel funktioniert im Prinzip heute auch noch.
Aber zurück zur Markierung. Obwohl gar nicht mehr notwendig, haben viele Menschen immernoch den Drang durch "Gesang" ihr Revier zu markieren - oftmals mit Erfolg. Fängt man in einer Menschenmenge mit einer "ausgebildeten Götterstimme" das Singen an, kann man beobachten, wie die ersten Leute sich verstört umblicken und sich dann nach und nach ein Freiraum um den Sänger bildet. Ein Revier wurde also gebildet. Gut, auf Dauer ist das Ganze sicher anstrengend durchzuhalten, aber der Erfolg ist garantiert.
Alternativ bleibt dann die Möglichkeit es dem Hund gleich zu tun. Vielerorts werden so heimliche Versuche zur Revierübernahme gestartet, indem der Wirkungsbereich des Konkurrenten bepinkelt wird. Ob die Methode Erfolg hat kann ich an dieser Stelle nicht beurteilen, vielleicht sollten dazu mal ausführliche Studien angelegt werden.
Bei einem bin ich mir aber sicher: Ich möchte kein angepinkeltes Revier. Dann doch lieber wieder singen.

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