Es gibt ihn hart, weich, schimmlig oder frisch, von der Kuh, vom Schaf, von der Ziege oder vom Fuß - den guten alten Käse. Schon vor vielen hundert Jahren erfunden, da lange haltbar, erfreut er sich heute noch großer Beliebtheit und treibt immer neue Formen.
Interessant ist dabei der Weg des Käses. Bevor er in speziellen Verfahren zu dem gemacht wird, was er am Ende ist, braucht man erstmal Milch. Jedes Kind lernt zwar schon in jungen Jahren, dass die Milch dem Klischee nach aus der Kuh kommt - man braucht nur mal ordentlich am zugehörigen "Hahn" ziehen. Aber wie füllt die Kuh nach? Keine Kuh dieser Welt besitzt einen extra Milchtank, den sie mit sich rumschleppt, und auch das Euter hat irgendwann seine Kapazitäten erschöpft. Es gibt also nur eine Erklärung: Die Milch kommt aus der Erde. Nicht umsonst sind Kühe in Freilandhaltung den ganzen Tag nur am Fressen - im Gras und anderen Pflanzen steckt mehr Milch als man denkt. Die Pflanzen nehmen die Milch aus dem Boden auf und speichern sie (verräterisch sind hierbei die Stile von Löwenzahnblüten - schneidet man diese durch, kann man bereits die Milch gut erkennen, auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt noch ungenießbar und nicht zum Verzehr geeignet ist!). Die Kuh, bekannt durch ihren Spezialmagen, nutzt das Wiederkäuen als Tarnmanöver. Im Pansen wird das Grünzeug vorgelagert und die Milch heimlich ausgesondert, bevor die Kuh unschuldig alles wieder hochwürgt um zum Verdauungsprozess anzusetzen. Die so gewonnene Milch wird still und leise im Euter eingelagert, bis sie dort irgendwann abgezapft wird. Gerissen wie die Kuh jedoch ist, versucht sie alle Beweise zu vernichten - nicht umsonst trinkt eine Kuh bis zu 180 (!) Liter Wasser pro Tag. Da wird jeder kleinste Beweis schnell ausgespült.
Für Vegetarier wahrscheinlich ein Schock, für Fleischliebhaber das Paradies - erst in Fleisch, also in der Kuh, eingelagert, wird die Milch genießbar und zu dem was sie ist - und somit eventuell auch zu Käse. Weil das Prinzip bei allen Tieren gleich ist, müsste es eigentlich von jedem Säugetier Käse geben. Warum klappt das aber trotzdem nicht? Ganz einfach: Manche Tiere sind klüger als andere.
Mäuse zum Beispiel produzieren vorsichtshalber nur ganz wenig Milch, weil dadurch das Melken so mühsam wird - wenn sie könnten, hätten sie ein mindestens so großes Euter wie Kühe (schon allein aus Prestigegründen.). Schweine hingegen produzieren viel Milch, allerdings besitzen sie eine Art Sperrvorrichtung in ihren Zitzen, die nach einer gewissen Menge den Hahn zudreht. Dadurch steht auch hier der Aufwand eigentlich nicht mehr in brauchbarem Verhältnis zum Ertrag.
Wobei: Schweinskäse zum Schweinebraten - da sollte also selbst eingefleischten Vegetariern das Wasser im Mund zusammenlaufen!
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So ein Käse!
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